Schließlich haben wir es dann doch noch gemacht…
Sambia hat relativ viele Wasserfälle zu bieten, aber für jeden einzelnen wollen sie 15 Dollar Eintritt pro Person!
Für Ausländer…
Wir sind also auf nicht geteerter Straße zum Eingangstor des Lumangwe und des Kabweluma Wasserfalls gefahren.
15 Dollar pro Person, pro Wasserfall plus 5 Dollar für Beule, zusammen also 65 US Dollar (1658 Kwacha = 59,70 €), eine Übernachtung inklusive.
Von der bevollmächtigten Dame werden Verhandlungen über den Preis angeregt. Der männliche Teil des Teams hat schon gar keine Lust mehr, wird aber vom weiblichen Teil doch dazu genötigt mit dem Manager zu telefonieren. Ergebnis: wir bekommen Rabatt auf das Fahrzeug und dürfen beide Wasserfälle zum Preis von einem besuchen.
Wir zahlen also nur 700 Kwacha = 25,70€. Wir können einfach schlecht verhandeln und das Lachen der 3 „Verhandlungspartner“ vor Ort hat uns das Gefühl gegeben, immer noch zu viel gezahlt zu haben…
Aber zumindest der weibliche Teil des Teams ist der Meinung, dass es sich gelohnt hat.


Wir sind zum Glück allein vor Ort und so können wir uns den Platz fast am Wasser sichern, nur wenige Meter weiter stürzt das Wasser in den Abgrund.


Wir genießen unseren Kaffee mit fantastischem Ausblick


und lassen die Drohne steigen.


Ihr glaubt gar nicht, was es den weiblichen Teil des Teams für Überwindung gekostet hat, dort zu stehen…
Ein Teammitglied (nicht männlich 😉 ) steigt die 108 Stufen zum Boden des Wasserfalls herab.
Der Blick von unten,
einschließlich komischer Spinne


und dann natürlich auch wieder die Stufen nach oben…


Sonnenuntergang…


und weil sich der männliche Teil schon am Nachmittag gedrückt hat, muss er zumindest im Dunkeln mit raus.
Da wir fast Vollmond haben, können wir sogar einen sogenannten Mondregenbogen sehen… Dafür zahlt man bei den Victoria Falls extra!
Der weibliche Teil des Teams will für das Geld auch alles mitnehmen was geht. Deshalb steht sie schon längst am Aussichtspunkt und wartet auf die Sonne, die sich dann um 07:30 Uhr die Ehre gibt und einen herrlichen Regenbogen zaubert…


Nach dem Frühstück geht es dann 5 km weiter zum 2. Wasserfall. Hier wirkt alles ziemlich herunter gekommen, einschließlich der 2 Holzbrücken über die man zum Kabweluma Fall gelangt.


Auch dieser Wasserfall ist recht eindrucksvoll,


aber der männliche Teil des Teams hat erstmal genug Wasserfälle angeschaut und so geht es dann recht zügig zum Lkw zurück und wir setzen unsere Fahrt fort.
Zurück auf Asphalt beschließen wir uns ca 100 km Straße zu ersparen. So fahren wir nicht über Kasama zum Tanganyika See, sondern nehmen eine Abkürzung…
Doch was ist das? Die Straße, in die wir rein fahren wollen, ist durch eine Menschenmasse verstopft.
Anscheinend ist heute Markttag… Wir fahren ein Stück weiter und machen erstmal Kaffeepause. Doch auch nach 2 Stunden sieht das hier nicht nach einem Ende aus. Also wollen wir uns die Sache mal genauer anschauen. War das ein Spektakel… 2 Weiße auf einem einheimischen Markt, wo sonst keine Touristen lang laufen.
Hiervon gibt es keine Bilder, wir waren so schon auffällig genug!
Einige quatschen uns gleich an, Andere weichen lieber mit skeptischen Blicken aus…
An den Ständen gibt es unterschiedlichste Klamotten. Teilweise von Marken-Kombinationen die uns bis jetzt noch nicht bekannt waren.


Seifen, Haushaltsartikel aus Plastik, Plastikschlappen, Tücher, Trockenfisch, eine bunte Vielfalt. Allerdings nicht unbedingt Lebensmittel des täglichen Bedarfs (außer dem Fisch). Recht zügig haben wir den Weg abgelaufen und gelangen dann zum „gemütlichen Teil“. Hier gibt es Essen und Getränke, Grills sind aufgebaut. Allerdings sehen die Würstchen recht merkwürdig aus, so dass wir die Einladung eines Besuchers lieber ausschlagen.
Wobei Christian der Meinung ist, er wollte uns einladen eine Wurst zu kaufen und ich der Meinung bin, er wollte uns ein Stück Wurst ausgeben. Hier wird die Wurst nämlich in Stücken zu ca 3-4cm verkauft.
Hier in dem Bereich wird es uns dann aber schnell zu lebhaft, unter Anderem auch, weil der Alkohol wohl schon seit dem Morgen gut geflossen ist. Wir kaufen noch eine Zuckerrohrstange, lassen sie uns in handliche Stücke hacken und erklären wie man sie isst, dann treten wir den Rückzug an.


Hmmm, nicht für die Zähne von Team Beule gemacht…
Die Lage ist sondiert, der Weg laut männlichem Teammitglied angeblich breit genug, also wollen wir die Menschenmenge mal teilen…
Sehr zur Beruhigung des weiblichen Teils kommt uns gerade in dem Moment ein Lkw aus dem Weg entgegen, in den wir rein wollen. Die Menschenmasse hat bereitwillig Platz gemacht, ist anscheinend normal hier…
Wir fahren also zwischen den Ständen entlang,
zum Teil ist es so eng, dass wir einen Sonnenschirm drehen,
ein Verkäufer uns stoppt, damit er seine Waren in Sicherheit bringen kann und wir über die Auslage eines Anderen fahren… Wir haben uns aber vergewissert, er hat den Daumen hoch gestreckt und „is ok“ gesagt…
Auf dem Weg selbst freut sich der Fahrer dann über die kleinsten Herausforderungen die die Strecke zu bieten hat,


bis er plötzlich ein schleifendes Geräusche hört. Wir halten mitten in einem kleinen Dorf an und schauen nach.
Dazu muss erwähnt werden, dass in letzter Zeit kleinste Geräusche schon große Diskussionen bis hin zu Auseinandersetzungen im Team führen können!
Der Rahmen vom Kühler hat an der Lichtmaschine geschliffen. Mit wenigen Handgriffen konnte der Kühlerhalter provisorisch neu justiert werden. Und wieder ist auffällig, wie entspannt die Bewohner hier sind. Sie haben uns gesehen und beobachtet, aber uns in Ruhe gelassen. Hätten wir aber um Hilfe gebeten, hätten wir diese mit Sicherheit auch bekommen.
Wir fahren also weiter und übernachten auf der Strecke. Am nächsten Morgen geht der männliche Teil des Teams der Ursache des Problems genauer auf den Grund.


Der Schaden wurde durch einen gerissenen Schwingungsdämpfer unter dem Kühler verursacht.
Deshalb konnte dieser in Richtung Lichtmaschine kippen. Zum Glück haben wir noch einen Ersatz dabei!
Wenn es hier mal regnet, geht die Post ab!


Alles wieder repariert, erreichen wir auch etwas später die asphaltierte Straße wieder. Leider ist die so schlecht und mit Schlaglöchern bestückt, dass der Verkehr teilweise wieder neben der eigentlichen Straße fährt.




Letztendlich kommen wir dann aber doch noch an unserem Camp am See an,


obwohl die Zufahrt auf dem Gelände selbst für unsere Beule schon eng und bewachsen war.






Wir nehmen den „Donkey“ in Augenschein. So bezeichnet man hier einen mit Holz befeuerten Warmwasserbeuler.



Doch da das Wasser zum Duschen aus dem See kommt, verzichten wir darauf, genauso wie auf eine erfrischende Runde in dem verlockenden Nass. Wir wollen uns keine Bilharziose einfangen… Kleine Tierchen, welche über die Haut in die Blutbahnen gelangen und sich dort niederlassen… Nicht gesund!



Das nächste Land ruft und so brechen wir wieder auf.



Da wir noch Wasser für unsere Tanks benötigen, halten wir an der Tankstelle im nächsten Ort.


Diskussion, ob wir Wasser bekommen, ohne Wasser tanken wir nicht… Als er es dann verstanden hat, dürfen wir erst Wasser tanken, bevor wir dann zur Dieselzapfsäule fahren. Während das Wasser unsere Tanks befüllt, führt draußen der männliche Teil des Teams eine Unterhaltung mit einem anderen Mann. Letztendlich möchte er ihm freiwillig etwas Geld und einen Apfel geben. Der Mann bedankt sich und geht davon herzhaft in seinen Apfel beißend… Auf einmal steht der Tankwart neben ihm und fragt, was er dem Mann gegeben hat. Er will das Gleiche! Ok, Geld… Nein, er will kein Geld. Er möchte dieses runde Ding, was der andere auch bekommen hat. Den Apfel… Leider haben wir nur den einen noch knackigen Apfel gehabt, so ist für ihn nur noch ein älteres Exemplar vorhanden… Wir werden freundschaftlich verabschiedet, mit dem Versprechen, jederzeit wieder vorbei kommen zu dürfen und Wasser zu bekommen!
Wahrscheinlich werden wir nie wieder hier her zurück kommen, wahrscheinlich noch nicht einmal nach Sambia zurück… Denn jetzt wartet Tansania auf uns.