Der Grenzübergang zu Tansania ist klein und überschaubar, die Formalitäten schnell erledigt. Auf der tansanischen Seite begrüßen wir den Beamten mit den Wörtern, die wir in Sambia gelernt haben. Er versteht uns, freut sich auch, gibt uns aber auch gleich einen Einblick in seine Sprache, Swahili (auch als Suaheli oder Kisuaheli bezeichnet). Einige werden wohl zwei Wörter in Swahili kennen, ohne es vielleicht zu wissen: Hakuna Matata, wörtlich übersetzt: es gibt kein Problem.
Wir freuen uns über den kleinen Sprachunterricht und machen uns Notizen. Wir möchten gern ein Transitvisum für Tansania haben, da die Strecke bis Uganda nicht weit ist und wir später die östliche Seite ausgiebiger erkunden wollen. Anscheinend findet uns der Beamte so nett, dass er uns statt der 7 Tage ein 14tägiges Visa gibt. Sein Kollege weißt ihn nochmals darauf hin, dass nur 7 Tage üblich sind, aber das schreckt ihn nicht ab und er stempelt uns 14 Tage in den Pass!
Perfekt! Asante sana, vielen Dank!
Endlich gelingt es mir auch mal ein Bild von den großen Schildern zu machen, die hier ab und zu stehen. Covid 19 hat auch in Afrika Spuren hinterlassen…
Die Straße zur nächst größeren Stadt ist nicht geteert, lässt sich aber gut fahren.


In Sumbawanga angekommen organisieren wir uns Geld, eine Sim Karte und erledigen Einkäufe auf dem Markt. Der „Supermarkt“ ist nur winzig, hat dazu noch so gut wie keine Produkte im Angebot, diese sind dann aber total überteuert…


Die Bäume blühen herrlich lila hier…
Solche „Bum-Bum“ Gefährte, wie wir sie nennen, gibt es immer mal wieder zu sehen, vor allem aber zu hören! Selbst aus größerer Entfernung empfinden wir die Musik noch als ohrenbetäubend, wie mag es da den Menschen direkt an der Box ergehen? Aber das ist Afrika: laut und bunt 🙂
Wir fahren weiter und stellen fest, dass die Sicht immer diesig ist. Es wird zur Zeit viel abgebrannt.


Als Übernachtungsplatz haben wir uns mal wieder einen alten Steinbruch ausgesucht. Wir fahren ein Stück weiter rein und sind von der Straße nicht mehr zu sehen, haben aber von unserem Plateau einen schönen Ausblick.
Der Fahrer geht wie üblich einmal außen um den Lkw herum, während der weibliche Teil des Teams die Aufbautür öffnet und einen Blick nach draußen wirft.
Aber waaaaahh, was ist das denn? Selbst aus 2,5m Höhe sieht die Spinne noch riesig aus… Anscheinen haben wir gerade ihr Netz zerstört und ein paar Beine fehlen ihr auch. Was sie aber nicht daran hindert an Beule herumzukrabbeln…


Wir verbringen also einen gemütlichen Nachmittag hier, es wird dunkel, wir essen zu Abend und schauen uns einen Film an.


Was ist das für ein Licht da unten? Hmmm, keine Ahnung. Eine Taschenlampe? Da waren doch kleine Hütten.
Wir schauen weiter unseren Film. Um 18:50 Uhr, der Film ist fast zu Ende, sehen wir das erste mal einen helleren Schein. Feuer!
Musste das jetzt sein, dass ausgerechnet heute da unten abgebrannt wird?
Wir gehen zu Bett und lesen noch ein wenig, wie jeden Abend. Eine halbe Stunde später ist der Schein noch heller geworden und es riecht mittlerweile auch verbrannt.
Genervt stehen wir wieder auf und beobachten die Lage. Das Feuer ist nicht schnell und es ist schon faszinierend wie es sich vorwärts frisst, gleichzeitig aber auch wieder von allein aufhört. Aber der Wind hat sich gedreht und so kommt es immer Näher.
Um 19:50 Uhr steht es schon ziemlich dicht an dem Hang, der uns von der Ebene darunter mit dem Feuer trennt. Der männliche Teil des Teams geht nach draußen und sieht sich die Lage genauer an.


Um 20:15 Uhr verlassen wir schließlich unseren Platz, weil wir in Ruhe schlafen wollen, ohne ständig auf das Feuer achten zu müssen.


Zum Glück ist das Gebiet so weitläufig, dass wir auch im Dunkeln einen anderen Platz finden.
So sieht es dann am nächsten Tag aus. Ein Vorher / Nachher Bild
Besuch mit beachtlichen Hörnern und erstaunten Blicken.


Immer öfter begegnen uns Männer mit Tüchern um die Hüfte, getragen wie Röcke.
Mit Armschmuck (vorne links im Bild) und Wadenschmuck über den Gummistiefeln. Aber sie haben kurze Hosen unter den Tüchern…


Auf unserem Weg Richtung Norden entscheiden wir uns für einen Weg durch den Katavi Nationalpark. Der Transit ist frei, am Eingang steht allerdings dieses Schild…
Wildbeobachtungen ohne Genehmigung sind strengstens verboten.
Ja ne, is klar! Soll man dann weg schauen, wenn ein Tier in Sicht kommt?
In der iOverlander App haben andere Reisende schon berichtet, dass sie von Rangern grob behandelt wurden, weil sie für ein paar Bilder angehalten haben. Wir sind gespannt.
Als erstes entdecken wir einen Elefant.


Ansonsten ist nichts los, außer unseren ersten Erfahrungen mit Tsetse-Fliegen. Aussehen und Größe ähnlich unserer „Pferdebremsen“, aber wesentlich robuster. Nur mit normalem draufschlagen sind sie nicht zu erledigen. Nachdem wir beide Bekanntschaft mit einem Stich gemacht haben, schließen wir lieber die Fenster. Außer das der Stich juckt und je nach Empfindlichkeit anschwillt, können auch Krankheiten übertragen werden.
Als wir die Brücke über den Ikuu River erreichen,
sehen wir auf einmal diesen Kollegen unseren Weg kreuzen…


Am Fluss selbst können wir Elefanten, Nilpferde und Krokodile bewundern. Wir bleiben auf der Brücke stehen und machen Bilder.





Erst als ein Lkw im Gegenverkehr über die Brücke möchte machen wir Platz, aber auch er bleibt erstmal stehen und genießt die Aussicht. Wir hatten Glück und uns hat niemand belästigt.
Im weiteren Verlauf fahren wir auf einer sich im Bau befindlichen Straße weiter. Eine breite Schneise zieht sich durch die Landschaft.


Was wir so beobachten konnten, ist der afrikanische Straßenbau fest in chinesischer Hand.


Einzelne Arbeiten werden von Hand erledigt, in Deutschland/ Europa undenkbar.


Unser Ziel ist mal wieder ein Wasserfall. Schon aus der Ferne kann man ihn erkennen.
Die Zufahrt ist einfach und ein Stellplatz schnell gefunden. Wir bleiben für die Nacht! Dachten wir…
Eine erste Erkundungstour führt uns zu dem „Fluss“ der für den Wasserfall verantwortlich ist. Erstaunt stellen wir fest, dass das Wasser in einem Strudel bzw. unter den Felsen verschwindet.


Der männliche Teil des Teams reinigt unseren Spülwasserkanister, füllt ihn auf


und bringt dann gleich die Drohne mit…
Die Aussicht aus der Vogelperspektive


sowie von hier oben auf die Landschaft ist fantastisch, auch wenn es den weiblichen Teil wieder an ihre Grenzen bringt so dicht am Abgrund zu sitzen…


Es ist schon mehr dunkel als hell draußen, als wir ein Geräusch unter unserem Fenster hören. Ein Mann mit einem Block unter dem Arm läuft um den Lkw herum… Macht aber keine Anstalten Kontakt aufzunehmen. Der männliche Teil, schon gleich genervt, beschließt, dass wir noch aufbrechen und uns einen anderen Platz suchen. Schnell wird alles verstaut. Der Beifahrer weißt beim Rückwärtsfahren den Weg, da es mittlerweile stockdunkel ist… Auch jetzt macht der Mann keine Anstalten sich zu verständigen und ganz ehrlich: manchmal haben auch wir keine Lust zu fragen was Sache ist und ziehen es vor einfach weg zu fahren!
Letztendlich gehen wir davon aus, dass er Geld wollte. Schließlich war es ein Wasserfall, wenn auch in Tansania und nicht Sambia…
Vorbei an rasenden Bussen


führt uns der Weg durch schöne Landschaft.







Wir machen Kaffeepause mit Pavian Besuch





und zollen den Fahrradfahrern hier unseren größten Respekt!


Wenn der Lkw eine Panne hat, bleibt er einfach an Ort und Stelle stehen! Dann müssen eben alle anderen drumherum fahren…


Keine Ahnung wie so etwas mit einer Straße passieren kann,


die anscheinend auch noch gar nicht so alt war…
Sandsäcke sollen verhindern, dass die Auswaschungen durch den Regen die Straße oben schädigen… Jetzt ehrlich?
Transportiert wird alles


und wenn der Berg selbst für das Motorrad dann zu steil wird, wird geschoben!
Schon von Weitem ist eine große Rauchwolke zu sehen. Wow, wir fahren direkt drauf zu.
Hier brennt es dann doch schon mal im größeren Stil…




Nicht mehr weit und wir erreichen die Grenze zu Ruanda.
Ruanda, Uganda… das hört sich exotisch, ein bisschen gefährlich an. Wir haben keine Vorstellung von diesen Ländern, entsprechend aufgeregt ist der weibliche Teil des Teams.
Doch die Überraschung die Ruanda bereit hält, hätten wir nie erwartet!