Wir überqueren noch im Linksverkehr die Brücke über den Kagera-Nil, um dann auf „der rechten Seite“ in den Grenzbereich einzufahren. Alles ist gut ausgeschildert und es ist kein Problem das Ostafrika Visa zu bekommen. Ruanda, Uganda und Kenia haben sich zusammen getan und man bekommt für 100 US Dollar ein gemeinsames Visa. Das erspart an den Grenzen Zeit und Geld!
Wir suchen dann noch ein Versicherungsbüro auf, um die Yellow Card, eine Versicherung für einige ostafrikanische Länder, abzuschließen. Die Prozedur dauert etwas länger, da der geforderte Preis sehr hoch ist, wir uns erst sicher sein müssen was wir genau wollen, dann Geld beschaffen müssen und schließlich überzeugt davon sein müssen, dass alles auch seriös ist.
Letztendlich haben wir die Versicherung bekommen und die Erkundung Ruandas kann starten.
Der erste Eindruck: wir haben noch nie so viele Bananenstauden gesehen! Bananen soweit das Auge reicht…,
Reisfelder in den Tälern
und nach 3 Monaten Linksverkehr muss sich auch der Fahrer erst wieder umstellen.
Was uns noch auffällt, es gibt ziemlich viele Menschen hier!
Es wird immer später und keine Aussicht auf einen Übernachtungsplatz. Der Tag war anstrengend, Grenztage benötigen meist etwas Zeit, heute durch die Versicherung um so mehr. Zur Belohnung wollen wir uns ein Bier leisten und halten in einem der vielen Orte an. Wir machen uns verständlich, doch als er versteht, dass wir das Bier mitnehmen wollen, erhöht sich der Preis um ein vielfaches… Ähh nee, dann eben kein Bier. Was soll das?
Später erfahren wir, dass es auf gewisse Glasflaschen Pfand gibt. Das erklärt auch den höheren Preis.
Wir folgen also mal wieder einer sich im Bau befindlichen Straße. Schon krass, wie sie den Leuten mal eben die Erde bis vor ihre Haustüre wegbuddeln…
Wir treffen auf eine große, feuchte Ebene und können endlich von der Straße abbiegen.
Zwischen vielen Reisfeldern finden wir endlich einen Platz zum Übernachten, kurz bevor es dunkel wird.
Am nächsten Morgen sind wir nicht mehr allein. Einige Feldarbeiter einschließlich Familienmitgliedern haben sich auf dem Platz eingefunden, aber alle lassen uns in Ruhe.
Auf dem Weg zurück zur Straße können wir die Arbeiten auf den Reisfeldern beobachten.
Das helle Grün im linken Bild zeigt ganz viele junge Reispflanzen, die dann auf den Feldern vereinzelt werden, wie im rechten Bild.
Wir setzten unsere Fahrt Richtung Kigali, der Hauptstadt, fort.
Das Fahrrad scheint hier ein wichtiges Arbeitsmittel zu sein. Genutzt für Transporte jeglicher Art
Ananas / Jackfrucht / Ananas
Gasflaschen / Türen / Milchkannen
bis hin zum Fahrrad-Taxi mit gepolstertem Sitz und Haltegriff.
Die Straße ist in einem super Zustand, die Säulenblitzer am Straßenrand auch!
Es gibt Mülleimer
und die Straßenränder werden gefegt!
Wüssten wir es nicht besser, wir würden denken, dass wir in Europa sind…
Wir erreichen die Hauptstadt in der Mittagszeit
und fahren durch ein paar Verbotszonen für Lkw, um an unser Ziel zu kommen. Eine deutsche Fleischerei!
Durch die Fülle an deutschen Wurstwaren und dem anschließenden Essen im hauseigenen Biergarten, hat der weibliche Teil des Teams völlig vergessen Bilder zu machen…
Naja, wenns ums Essen geht halt, ne!
Wir kaufen also erstmal fleißig ein, Wurstwaren und im kleinen Lädchen Dinge für das tägliche Leben und leibliche Wohl… Die Angestellten werden schon leicht nervös, weil die Rechnung immer höher wird, denn günstig ist es nicht. Wir haben aber keine Lust uns noch durch die Straßen zu einem anderen Laden zu drängen, um doch nur ein paar wenige Euro zu sparen…
Wir bringen unseren Einkauf zu Beule und kommen mit ein paar Angestellten ins Gespräch. Die Gelegenheit für den weiblichen Teil des Teams nach Wasser für unsere Tanks zu fragen. Da müssen wir zum Chef. Also werden wir vom Chef empfangen, unterhalten uns kurz mit dem gebürtigen Deutschen und können unsere Wassertanks befüllen. Später setzt er sich noch eine Weile zu uns und erzählt uns ein wenig seine Geschichte. Er gibt uns auch einen kurzen Einblick in den Genozid (Völkermord) der hier in Ruanda erst 1994 stattgefunden hat. Gedenkstätten gibt es hier einige,
doch wir besuchen keine davon. Wir waren auch noch in keinem KZ in Deutschland. Nicht, weil es uns nicht interessiert, sonder weil wir uns einfach auf anderen Wegen informieren. Vielleicht sind wir auch einfach die Kulturbanausen, wie in anderen Berichten schon erwähnt.
Für uns ebenfalls befremdlich für Afrika, der Anblick der vielen Motorradhelme… Hier trägt wirklich jeder einen Helm!
Endlich wieder raus aus der Stadt wird es auch gleich wieder grün.
Wir halten noch einmal an, um unsere Obst und Gemüse Vorräte aufzustocken. Was hat der weibliche Teil des Teams ihren Spaß. Wir verhandeln über Preise, vergleichen unsere dicken Hintern und ahmen zum Vergnügen der anderen Frauen unseren Gang nach… Was haben wir gelacht und zum Schluss hängen ein paar Bananen mehr im Lkw als geplant…
Nach unserer zweiten Nacht in diesem Land wachen wir wieder früh am Morgen durch Stimmen auf. Wir stehen ziemlich dicht an der Straße und so schauen einige Männer mal am Lkw vorbei und begutachten ihn. Es dauert eine ganze Zeit und auf einmal geht unsere Hupe los. Die Hupe hupt nur, wenn jemand versucht die Türen im Führerhaus zu öffnen! Als der männliche Teil des Teams raus schaut, haben die Männer schon die Flucht ergriffen. Jetzt sind wir schon 8 Monate in Afrika unterwegs und zum ersten mal hat nun jemand versucht die Türe zu öffnen. Es wir nicht bei diesem einen Mal bleiben. Wir werden feststellen, dass es in Ruanda noch mehr „neugierige“ Menschen gibt.
Ansonsten kostet uns Ruanda relativ viel Diesel, da es ständig hoch und wieder runter geht, um dann wieder hoch zu gehen…
Die Straßen werden immer noch sauber gehalten,
die Ausblicke sind schön, wenn auch etwas diesig…
Wir machen noch eine Pause, bevor wir unsere ersten Teeplantagen zu sehen bekommen.