Unsere Fahrt geht weiter,
ein Blick auf den Lake George
und schon nähern wir uns dem Äquator. Upps, von Norden her, was bedeutet, dass wir ihn schon überfahren haben…
Auf beiden Straßenseiten gibt es ein Denkmal, beide noch nicht ausgepackt, dafür spiegelt sich Beule sehr schön in der Weltkugel…
Überall sind noch Verbotsschilder und nichts lädt einen zum Verweilen ein.
Hmmm, das Erste mal den Äquator zu erreichen (bei uns Kongo/Brazzaville) und zu überqueren, ist doch etwas Besonderes!
Das Einzige was hier besonders ist, wir stellen fest, dass unser rechter Vorderreifen Luft verliert… aber wir können ihn auffüllen und weiter fahren.
Unser nächstes Ziel soll das Rwenzori Gebirge sein.
Vorher machen wir aber noch an einer Kaffeeplantage halt. Hier gibt es für den weiblichen Teil des Teams etwas Besonderes! Hier wird auch Vanille angebaut!
Wir werden freundlich begrüßt und können auch gleich die kleine Verkaufsauslage begutachten. Es wird uns von den Vanillepflanzen berichtet und wir fragen nach, ob wir sie sehen können. Klar, kein Problem, kommt mit.
Ein kleiner Pfad zwischen den Kaffeebäumen hindurch und schon wird uns die erste Pflanze, einschließlich Schoten, gezeigt.
Hier kommt die Pflanze aus dem Boden. Der dicke Stamm dient nur als Wirt zum Klettern.
Er bricht sogar extra eine Schote für uns auf…
Wir bekommen ihren Verarbeitungsprozess erklärt:
(mal sehen, ob ich es korrekt verstanden habe und wiedergeben kann 🙂 )
Die Vanillepflanze ist eine Kletterpflanze und gehört zu den Orchideen. Sie bekommt nach 4 Jahren das erste mal Blüten. Die Blütenblätter werden abgezupft und die Blüte muss von Hand bestäubt werden.
Es befindet sich ein weiblicher und ein männlicher Teil in der Blüte, diese werden mit Hilfe eines spitzen Hölzchens/Dorn zusammen gebracht. Daraus entsteht dann die Vanilleschote.
Diese benötigt 9 Monate um erntereif zu werden. Die Schoten werden geerntet, für 3 Minuten in kochendes Wasser gegeben und anschließend in eine Decke gewickelt.
Dann erfolgt eine Reihe von: an der Sonne trocknen, in Decke einwickeln, trocknen, die Schoten lang ziehen… bis nach 3 Monaten die Vanilleschote soweit ist, wie wir sie aus dem Geschäft kennen.
Diese Schoten hingen noch an der Pflanze. Sie wurden übersehen, können aber angeblich jetzt auch keine Verwendung mehr finden.
Wir fahren den Berg weiter hoch und halten in einem Camp an, da wir einen ruhigen Platz haben wollen, um unseren Reifen zu kontrollieren.
Der Tag war aufregend genug, der Platz ist schön, Bier gibt es auch und so beschließen wir mindestens den nächsten Tag zu bleiben und dann in aller Ruhe nach dem Reifen zu schauen.
Der nächste Morgen vereitelt aber unsere Pläne, es regnet in Strömen…
Doch am Nachmittag ist es dann soweit abgetrocknet, dass wir auf Ursachensuche gehen können.
Der Schlauch war schon einmal geflickt und der Flicken hat einen kleinen Riss bekommen… auch interessant!
Wir tauschen den Schlauch und hoffen nun wieder Ruhe zu haben.
Am Abend gönnen wir uns ein Essen vor Ort und bestaunen die Pflanzen, die es in Deutschland nur als Topfpflanzen gibt…
Auf der Strecke zurück zur Hauptstraße sieht man überall Kaffeebäume und Kaffeekirschen, die zum Trocknen in der Sonne liegen.
Mit der Müllentsorgung hat auch Uganda ein Problem. Hier könnten sich einige Länder ein Beispiel an Ruanda nehmen.
Unser eigentlicher Plan war es weiter in den Norden zu fahren, da wir auch nicht durch die Hauptstadt Kampala fahren wollten. Doch irgendwie ist es uns hier zu nass und wirklich Plätze zum längeren Verweilen finden wir auch nicht. Also beschließen wir nach Osten abzubiegen und früher als geplant nach Kenia zu reisen. Wobei auch unsere Pläne für Kenia gerade in Frage gestellt werden, da wir von Preiserhöhungen in den Nationalparks gehört haben. Aber das muss erst noch genauer recherchiert werden…
Es sieht jetzt immer öfters nach Gewitter und Regen aus,
und wenn es dann mal nass wird, hat man das Gefühl die Wege schwimmen alle weg.
Durch das schlechte Wetter wird es noch früher dunkel und wir müssen wieder mal bei „Nacht“ fahren. Die schlimmste Zeit ist die Dämmerung. Da ist noch alles auf den Straßen unterwegs was fahren kann, egal ob das Licht funktioniert oder nicht… Oft funktioniert das Licht auch, aber sie machen es trotzdem nicht an oder es wird gleich und ausschließlich mit Fernlicht gefahren.
Ist die eigene Scheibe dann nicht ganz so sauber, was in Afrika vielleicht mal vorkommen kann, ist die Fahrt Anstrengung pur. Man muss nicht nur auf Fahrzeuge achten, sondern auch auf Fußgänger (Tschuldigung, aber sie verschmilzen nun mal von Natur aus mit der Nacht), Schlaglöcher und Speedbumper…
Die Stellplatzsuche wird im Dunkeln auch nicht einfacher. Schließlich finden wir einen relativ geräumigen Platz neben der Straße. Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass ein Dorf genau gegenüber auf der anderen Straßenseite hinter Bäumen versteckt liegt. Der freie Platz dient den Motorrad-Taxen als Halte-/ Wartestelle und ist auch gleichzeitig noch der Waschplatz, da auch ein kleiner Bach hier lang fliest. Aber alle sind entspannt und so werden wir nur gegrüßt als wir nach dem Frühstück abfahren.
Lustig ist es dann auch nach dem Regen, wenn man nicht mehr einschätzen kann wie tief die Schlaglöcher denn nun eigentlich sind.
Dann erreichen wir die Vororte von Kampala und die Hauptstadt selbst.
„Das Berliner“ laut Internet ein „exotisches Hotel im deutschen Stil“…
Müll am Straßenrand gespickt mit ein paar Marabu…
Auch diese Steinplatten / Riemchen werden von Hand hergestellt!
Tiertransport… Unten stehen die Rinder an den Hörnern fixiert. Auf ein paar Holzstämmen ist Platz für die Männer und Gepäck, die restlichen Männer sitzen auf den Seitenteilen. Zwischen den Seiten ist ein Netz gespannt wo die Ziegen und Schafe drin stecken. Die Füße baumeln nach unten durch…
Wir überqueren den Victoria Nile.
Den großen Victoria See haben wir nicht besucht. Ich werde mir also die Heimat des Victoria Seebarschs aus der Fischtheke in Deutschland bildlich nicht wieder ins Gedächtnis rufen können…
Auf einem Motorrad haben durchaus 4 erwachsene Männer und 2 Autoreifen Platz!
Unsere letzte Nacht in Uganda verbringen wir im Mabira Wald. Der Weg ist nicht sonderlich breit, feucht und glitschig. Beim weiblichen Teil des Teams gehen schon wieder die Alarmglocken an, während der Fahrer immer weiter in den Wald rein fährt. Wir wenden in 5 Zügen und stellen uns an den Rand.
Affen sind in den Bäumen zu sehen, aber schnell sind sie alle verschwunden. Es kommen noch einige Fußgänger vorbei, aber alle grüßen nur und wundern sich wahrscheinlich was die ollen Touris hier wollen… In der Nacht haben wir dann ein Konzert aus Vogelgezwitscher und Affenrufen, faszinierend!
Rotschwanzmeerkatze/ Weißnasenmeerkatze
Am nächsten Tag legen wir die letzten Kilometer bis zur Grenze zurück.
Auch Uganda verlassen wir nun schon wieder, nach gerade mal 9 Nächten und reisen weiter nach Kenia.