Senegal und Gambia, ein kurzer Besuch

Die letzten Meter bis zur Grenze kommen in Sicht.

Eigentlich ist das Grenzprozedere recht einfach und komplikationslos. Wir haben die mauretanischen Formalitäten hinter uns und überqueren den Senegal Fluss. Die Brückenmaut wird fällig und wir fangen an zu diskutieren, doch es hilft alles nichts. Wir müssen 12500 XAF (ca 19 €) bezahlen. Für 5000 XAF bekommen wir ein Passavant und haben nun 5 Tage Zeit nach Dakar zu fahren, um unser Carnet de Passage abstempeln zu lassen.

Nach unserem ersten Einkauf in Saint-Louis ist das nächste Ziel die Zebrabar. Wir waren schon mal in 2017 hier, doch damals mussten wir innerhalb von 48 Stunden in Dakar zum Abstempeln sein… Wir nutzen die Zeit hier und waschen Wäsche, beobachten Tiere und genießen den Sonnenuntergang.

Auf dem Weg nach Dakar kommen wir an vielen Baobab Bäumen vorbei, der weibliche Teil des Teams findet sie noch immer wunderschön.

Am Wegesrand sieht man Sträucher mit Bisapblüten (Hibiskus) stehen. Wenn man nicht weiß, wonach man Ausschau halten muss, kann man sie leicht übersehen.

Wir stürzen uns ins Getümmel von Dakar,

folgen dem schweizer Paar und fahren so nicht auf der Hauptstraße zur Mole 8. Vor 6 ½ Jahren waren wir hier noch falsch, diesmal bekommen wir den Stempel im Carnet…

Unter den Brücken sind die „Autowerkstätten“ angesiedelt… Ein besonderer Augenschmaus für den männlichen Teil des Teams.

Die Nacht verbringen wir in der Nähe in einer „Marina“ Cercle de Voile. Wir müssen ganz schön rangieren, um gut zu stehen und als wir am nächsten Tag beschließen weiter zu fahren, gibt es Diskussionen wegen der Bezahlung. Nachdem die Dame der Security mit dem Preis einverstanden ist, das Geld auch schon bekommen hat, kommt ein anderer Mann und fängt erneut zu diskutieren an. Der schweizer Lkw steht schon im geöffnetem Tor und so können sie uns nicht am fahren hindern. Uns wird mit Polizei gedroht, da wir angeblich nicht bezahlt hätten, der Typ ist sehr aufgebracht, telefoniert und läuft auf die Straße… Wir fahren aus der Anlage raus und nehmen den Weg aus der Stadt heraus, mit einem bitteren Geschmack im Mund. Es fühlt sich an als wären wir auf der Flucht!

Das Angebot an Verkäufen an der Straße ist groß und auch die Transportmöglichkeiten faszinieren uns immer wieder.

Auf unserem Weg zur Grenze nach Gambia übernachten wir auf einer Wiese neben der Straße und bekommen wenig später direkt Besuch…

Wir können uns nicht wirklich verständigen, also werden einfach ein paar Fotos und Selfies gemacht. Nachdem Marcel noch einen Fussball raus holt, entsteht ein munteres Spiel. Schließlich verabschieden sich alle und wir können schlafen gehen…

Am nächsten Tag fahren wir zur Grenze und schon wieder gibt es Diskussionen… Der gambianische Beamte, Chef vom Posten, will 10000 XAF (ca 15€) für den Stempel in jedem Reisepass. Es vergeht sicher eine Viertelstunde mit Diskussionen, bevor der Chef uns mitteilt, dass uns ein anderer Beamter zur nächsten Polizeistation begleiten wird, damit wir dort bezahlen und den Stempel erhalten können.

Die Fahrt ist kurz, der dortige Beamte kommt und bittet uns in sein Büro, öffnet den verschlossenen Schrank und holt den Stempel raus, Stempelt unsere Pässe und wünscht uns eine gute Fahrt! Wir haben 7 Tage Aufenthalt in Gambia. Er nimmt kein Geld, fragt noch nicht einmal danach. Der Beamte von der Grenze ist verblüfft und telefoniert sogleich mit seinem Chef. Wir lassen ihn einfach stehen und fahren weiter, es ist schon spät geworden und wir wollen noch über die Brücke vom Gambia Fluss.

Aber auch hier gibt es wieder Diskussionen… Man steckt uns mit unseren Lkws in eine Kategorie, in der wir unserer Meinung nach nicht hingehören. Es kostet schon wieder Zeit und diesmal haben wir keinen Erfolg. Wir müssen den höheren Preis von 15000 XAF zahlen und es fängt schon an zu dämmern, als wir endlich über die Brücke fahren…

Im Dunkeln suchen wir uns einen Stellplatz. Kein guter Start für Gambia!

Leider zieht sich das weiter… Wir fahren am nächsten Tag von der Straße ab und wollen ein paar Tage direkt am Gambia Fluss verbringen. Doch als wir den Stellplatz erreichen, müssen wir feststellen, dass er wohl erst vor kurzem „freigebrannt“ wurde. Kaum setzt man einen Fuß nach draußen, sind die Sohlen und auch die Beine schwarz vom Ruß.

Am nächsten Tag kommt dann auch noch der „Ranger“ vorbei. Wir liegen tatsächlich mal um 9:00 Uhr noch im Bett, als er mit seiner Mofa ankommt. Am späten Vormittag kommt er dann endlich zu uns und macht sich verständlich, dass wir ein Eintrittsgeld für den Park bezahlen müssen. Da wir für die paar Tage kein Geld gewechselt haben, können wir ihm die geforderten 35 Dalasi (ca 0,50€) nicht geben. Er bekommt statt dessen von den Schweizern eine schweizer Machete geschenkt… Plötzlich zaubert er noch eine Gebühr von 250 Dalasi aus dem Hut, als Übernachtungsgebühr. Wieder wird diskutiert, miteinander geredet und die Zeit verstreicht… Schließlich erlässt er uns die Gebühr für die Übernachtung, weil wir so nett sind, ihn respektieren und er fährt endlich gegen 16:00 Uhr wieder ab… Anstrengend und nervig, wenn man damit den ganzen Tag vergeuden muss.

Wir versuchen Kokosnüsse zu ernten, stellen aber fest, dass es die falschen Palmen sind… Upps…

Wir bleiben eine zweite Nacht und fahren dann direkt weiter.

Zurück auf der Straße ist es dann auch das erste Mal in Afrika, dass wir unsere Wassertanks mit unserem Eimer auffüllen müssen. Wir stellen fest, dass das nicht wirklich eine gute Option ist. Eine Lösung muss her und so hat der männliche Teil des Teams nun den Auftrag an dem Problem zu arbeiten…

Wir verlassen Gambia wieder und reisen in den südlichen Teil vom Senegal ein.

Hier sind die Straßen auch schon mal gepflastert, was aber auch nicht unbedingt besser ist.

Die Nacht verbringen wir an einer Schule, mit freundlicher Genehmigung des Nachbarn. Doch zuvor musste noch ein anderer Mann gefragt werden, weil der Direktor/Lehrer der Schule wohl etwas schwierig sein soll…

Der Nachbar wollte gerade in den Busch, mit Machete und einheimischer Axt.

Doch wir versprachen am nächsten Morgen um 7:30 Uhr vor Schulbeginn weiter zu fahren und so war es ok. Besuch bekamen wir dann auch direkt wieder, Bilder wurden gemacht und Telefonnummern ausgetauscht.

Am nächsten Morgen standen dann alle vom Vorabend vor ihren Häusern und haben uns zum Abschied gewunken.

In Ziguinchor haben wir uns dann unser Visa für Guinea Bissau besorgt und sind direkt zur Grenze gefahren…

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