Nachdem wir einen Grenzbeamten aus seinem Mittagsschlaf geholt haben, legen wir unsere ersten Kilometer im Kongo zurück.
Der erste Eindruck ist nass und grün, in allen erdenklichen Tönen.
Auch hier begegnen uns Lkws mit Tropenholz. Immer noch ist es für uns kaum zu fassen, dass wir durch den Regenwald fahren.
Bedingt durch die Jahreszeit und den mit sich bringenden Regen sind tausende von Schmetterlingen unterwegs.
Sie sammeln sich an Bachläufen und Pfützen, in unglaublicher Vielfalt und Menge.
Es sind so viele, dass ein „ausweichen“ unmöglich ist,
was sich deutlich auf Windschutzscheibe und Front von Beule beobachten lässt.
Haben wir uns verfahren? Wir sind in Paris! Doch es ist eine kleinere Ausgabe des französischen Originals…
Und dann führt uns unsere Straße durch einen Nationalpark. Hier sollen Gorillas, Schimpansen und Elefanten frei leben…
Ulkige Gewächse gibt es hier an den Bäumen…
Obwohl wir wirklich langsam unterwegs sind, bekommen wir nur unsere erste Elefantenkacke zu sehen, aber leider nicht die dazugehörigen Dickhäuter.
Ein paar kleinere Affen lassen sich blicken, von ihren größeren Brüdern ist leider auch nichts zu sehen. Wir beschließen extra eine Nacht hier zu verbringen, in der Hoffnung am frühen Morgen mehr Glück zu haben. Selbstverständlich werden wir von ein paar Kindern entdeckt, die „Tourist“ rufend den Lkw umkreisen. (der Aufkleber auf unserer Box macht sich bezahlt… man weiß jetzt das wir „Tourist“ heißen!)
Der Wecker klingelt uns um 5 Uhr morgens aus dem Bett!
Doch leider ist der Urwald nach wenigen Kilometern zu Ende und so bekommen wir keine Tiere mehr zu sehen.
Hier ist deutlich zu sehen, wie der Regenwald abgeholzt wird…
Kurz haben wir noch mal überlegt die Strecke zurück zu fahren, doch letztendlich haben wir uns gesagt, dass wir Elefanten im Süden Afrikas noch zu sehen bekommen…
Doch das frühe Aufstehen hat sich trotzdem gelohnt, die Morgendämmerung hatte etwas Mystisches
und wir waren schon früh am Äquator.
Nachdem wir auf der Hauptstraße schon einmal die magische Grenze überfahren und eine Runde durch das Dorf gedreht haben, schaffen wir es doch noch bis zum Denkmal.
Ein Meilenstein auf unserer Reise!
Nachdem wir dann auch den Punkt gefunden haben, wo das Navi auch wirklich nur noch Nullen angezeigt hat, hat sich der weibliche Teil des Teams noch etwas länger mit den hier nistenden Webervögeln beschäftigt…
Der Tag ist noch jung, wir fahren weiter. Am Straßenrand steht ein Auto mit offensichtlicher Panne. Es sind nur junge Frauen zu sehen… Der weibliche Teil des Teams ist der Meinung, dass man doch wenigstens Hilfe anbieten sollte! Wir halten an und der Fahrer des Autos kommt ums Eck. Ok… Es stellt sich heraus, dass sie wirklich eine Panne haben und ob wir die drei jungen Mädels nicht bis nach Oyo mitnehmen könnten, ca 30km Weg. Nun gut, wir hatten ja nun extra angehalten, also rein mit euch. Der männliche Teil beschwert sich noch kurz, da für 5 Personen definitiv kein Platz im Führerhaus ist und er nicht allein mit den Mädels bleiben will! Also setzt sich der weibliche Teil des Teams mit dem Hocker direkt hinter den Durchschlupf, um den Anstandswauwau zu machen…
Ab geht die Post, unter erschwerten Bedingungen für den Fahrer… die langen Haare hängen nämlich ständig um den Schaltknauf herum. Ein paar Kilometer gefahren, macht man sich bemerkbar, ob wir nichts zu essen hätten. Da schwillt dem Anstandswauwau das erste Mal der Hals an… Ok, wir haben ja gerade erst frisches Brot gekauft, da kann man ja schon mal eine Stange abgeben. Das Brot wird entgegen genommen und versucht nach dem Belag zu schauen… Ja ne , is klar. Verblüffung auf beiden Seiten: bei den Einen, dass kein Belag drauf ist und auch nicht drauf kommen wird und bei der Anderen, wegen der Unverfrorenheit. Der weibliche Teil des Teams bereut schon angehalten zu haben… Die Straße ist nicht allzu schlecht, trotzdem ziehen sich die 30km in die Länge. Wir wollen am Ortsausgang von Oyo zur Bank um Geld abzuheben. Unsere jungen Mitfahrer machen keine Anstalten uns zu bitten sie irgendwo raus zu lassen, also fahren sie bis zum Parkplatz mit. Endstation, alles aussteigen! Doch sie machen keine Anstalten diesbezüglich. Es folgt mittels Handy und Übersetzer ein Hin und Her, warum wieso weshalb…
Plötzlich wollen sie noch mit nach Brazzaville, auch so da fahrt ihr nicht hin, na dann mit nach Point Noire. Egal, wir kommen einfach mit! Wir fassen das Ganze noch immer als Scherz auf. Der männliche Teil des Teams übersetzt noch schnell, bevor er schon mal aussteigt um Geld abzuholen, dass er schon eine Ehefrau hat und keine drei Zusätzlichen brauchen kann… Lach! Ja, das wissen sie, aber wir könnten ihnen doch trotzdem helfen.
Nachdem sich das Ganze anscheinend endlos dahinzieht, ist das Maß endgültig voll. Der männliche Teil des Teams wird angewiesen die Beifahrertür zu öffnen und notfalls beim Aussteigen “behilflich“ zu sein! Die Erste ist draußen, die anderen Zwei drucksen noch ein bisschen herum, aber schließlich bleibt ihnen nichts anderes übrig als auszusteigen. Sie trollen sich davon, ohne ein Wort des Dankes… Na klasse, und dem weiblichen Teil des Teams wird auf ewig der Spott des männlichen Teils gewiss sein. Ich weiß nicht, wie oft ich seit dem gehört habe: ach schau mal, die sind bestimmt hilflos, wollen wir die nicht mitnehmen… Hahaha!
Wieder allein unterwegs genießen wir die sich verändernde Landschaft.
Wir können in die hügelige Weite blicken.
Die Sonne steht schon tief, als wir uns noch auf den Weg zum Camp Abio machen.
Hier wollen wir Gorillas besuchen!