Die angolanische Provinz Cabinda ist vom Hauptstaat abgegrenzt und liegt zwischen der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo. Viele Overlander nutzen diese Strecke, um nur einen kleinen Teil des DRC befahren zu müssen, da dieser immer noch als unsicher gilt.
Wir reisen ein und werden auch sogleich von einigen Ölraffinerien begrüßt… Dafür ist Angola nämlich bekannt, für den günstigen Treibstoff!
Ein chices Fußballstadion gibt es auch, weil Fußball im größten Teil der Welt präsent ist…
Wir kommen in Cabinda an, besorgen uns eine Sim Karte, Geld und eine Versicherung für Beule.
Dann machen wir uns auf den Weg zur Tankstelle. Es gibt nicht viele geöffnete Tankstellen und leider wurde unsere gerade erst beliefert. Wir müssen fast 2 Stunden warten bis wir tanken dürfen, aber bei diesem Preis warten wir doch gerne!
Ein Uniformierter mit Gummiknüppel bewacht die Zapfsäulen. Einheimische kommen mit Kanistern vorbei und wollen diese befüllen lassen, aber anscheinend ist das verboten, da achtet der Uniformierte schon sehr genau darauf. Da macht er auch durchaus von seinem Gummiknüppel Gebrauch. Doch das stört nicht wirklich. Sie lassen sich für den Moment verscheuchen, um im nächsten Augenblick wieder mit ihren, in Plastiktüten versteckten, Kanistern um die Ecke zu kommen. Der Tankwart lässt sie gewähren, sie machen sich fast ein Spiel daraus!
Vor uns sprudelt der Diesel aus dem Tank, wir stellen danach fast, dass der Zapfhahn nicht richtig funktioniert… Eine Säule weiter vorne laufen mehrere Liter daneben, alles klein Problem, es stört keinen! Kanister dürfen nicht befüllt werden, aber der asiatisch aussehende Mann darf seine blauen Fässer auf dem Transporter befüllen…
Es ist schon dunkel als wir unseren Übernachtungsplatz an einer katholischen Mission erreichen.
Am nächsten Morgen starten wir zur Grenze nach DRC.
Hier fährt man Keweseki und nicht Kawasaki…
Die Grenzformalitäten sind erledigt und wir fragen die Beamten noch nach der Höhe der Straßengebühr, welche in ein paar Kilometern fällig wird. Hier ist bekannt, dass man gern überhöhte Preise für Ausländer nimmt. Leider können sie uns nicht weiter helfen, aber ein Einheimischer begleitet uns mit seinem Fahrzeug, um uns zu unterstützen.
Der Asphalt hat mit der Grenze geendet und die nächsten Kilometer bestehen aus einer Sandpiste…
Die Pkws sind schneller als wir, so dass die Verhandlungen zur Straßengebühr bereits angefangen haben. Dank der Hilfe konnten die zuständigen Männer um eine Kategorie runter gehandelt werden… Team Pedro fährt schon los, wir wollen uns in Muanda wieder treffen, um die Nacht an einem Restaurant gemeinsam zu verbringen.
Auf unserem Weg kommen wir an Ölpumpen und offenem Feuer vorbei. Es sieht so aus, als ob Gas abgefackelt wird.
Wir kommen am Rande der Stadt an und das Navi weißt uns den Weg Richtung Restaurant… Doch Moment mal, die „Straße“ wird immer kleiner, der Weg schließlich ziemlich schmal und ausgespült… Der Fahrer kommt ins schwitzen, die Anwohner ins staunen… Als der Weg wieder etwas breiter wird hält uns ein überraschter Mopedfahrer an und weißt uns den Weg.
Naja, das hätten wir dann jetzt auch noch so gefunden.
Wir fühlen uns hier nicht wirklich wohl, aber wir wollen ja auch nicht lange bleiben. Abends essen wir eine Kleinigkeit im Restaurant, mit Blick auf die vielen Lichter vor der Küste. Jede Menge Bohrinseln ziehen sich dort entlang…
Eigentlich wollten wir zusammen mit Team Pedro durch den DRC reisen, der Sicherheit wegen. Doch die Zwei haben hier Reisebekannte wieder getroffen und die Bekanntschaft von einem Kolonell gemacht. Sie werden noch bleiben und einen Militärstützpunkt besichtigen, während wir am nächsten Tag aufbrechen, um Richtung Angola zu fahren.
Am nächsten Morgen stoppen wir nochmals an einer Bank, hier kann man nämlich US Dollar abheben, Dank der Ölförderung! Dollar kann man immer gebrauchen, um in anderen Ländern Geld zu wechseln…
Auffällig sind hier, die mit Kanistern vollgepackten, Autos.
Wir gehen davon aus, dass sie geschmuggelten Treibstoff aus Angola transportieren. Und wenn man dann eine Panne hat, läuft der ein oder andere Liter auch schon mal aus…
Ansonsten verläuft unsere Fahrt ruhig und friedlich,
wir haben keinerlei Probleme
und kommen am Nachmittag an unserem Übernachtungsplatz an. Es heißt, man soll Matadi, die Grenzstadt, möglichst früh durchfahren, um den großen Stau der immer in der Stadt herrscht, zu umgehen.
Der männliche Teil des Teams erkundet die Umgebung und entdeckt mehrere Haufen mit halb angezündeten Medikamenten… Wie die wohl hier her kommen?
Auch die zweite Nacht im DRC verbringen wir friedlich, obwohl wir frei stehen.
Um 6:15 Uhr starten wir…
Wir können unseren ersten Blick auf die Stadt und den Kongo Fluss werfen
und die mit Maut belegte Brücke.
Um 7:30 Uhr sind wir an der Brücke in Matadi die über den Kongo Fluss führt. Dank Vorbereitung und Ausdruck können wir gleich klar machen, in welcher Kategorie wir die Brückengebühr zahlen wollen und es wird akzeptiert. Statt 50 US Dollar zahlen wir nur 25.
Wir fahren über den Kongo
und landen auf der anderen Seite im Stau… Für 6km bis zur Grenze benötigen wir 2 Stunden.
Die Lkws quälen sich auf dem Weg zum Hafen und zurück durch die Straßen. Es wird rücksichtslos geparkt und nachgeben will hier im Straßenverkehr sowieso niemand!
Der Asphalt, auch wenn er schlecht war, hört auf und man glaubt kaum, dass man noch auf dem richtigen Weg ist…
Wir erreichen endlich die Grenze, welche an einer Steigung liegt. Es ist kaum Platz und wir werden durch eine schmale Durchfahrt zum Parken geführt… Ok, wie sollen wir denn hier wieder raus kommen?
Zuerst Temperatur- und Gelbfieberkontrolle, dann weiter zum Stempeln… Dank der App Ioverlander sind wir wieder vorbereitet. Angeblich werden hier Kopien verlangt, die man dann teuer hier machen lassen muss. Wir haben die Kopien schon dabei und präsentieren sie auch gleich. Doch dann fällt dem Grenzbeamten ein, dass er Kopien mit dem aktuellen Ausreisestempel braucht. Ja klar, die kann man ja natürlich nicht vorbereiten, da man den Stempel erst hier bekommt. Wir können gar nicht so schnell schauen, wie wir auch schon im nächsten Häuschen im Kopierbereich stehen. Ruck zuck liegt der erste Pass im Drucker. Es wird unsererseits leider etwas lauter, weil wir unmissverständlich klar machen wollen, dass wir keine Kopien bezahlen werden, da wir diese in unserem Lkw selbst erledigen können. Plötzlich sind das andere Kopien und wir dürfen selbstverständlich unsere eigenen Kopien machen. Überraschung! Am Ende benötigen wir keinerlei Kopien…
Schließlich ist auf der DRC Seite alles erledigt und wir quälen uns aus der Gasse wieder raus. Das Tor wird geöffnet und nach einigem rangieren können wir endlich auf die angolanische Seite wechseln.