Bevor es hier tierisch weiter geht, geht eine tierische Ära endlich, hoffentlich, zu Ende… Wir haben irgendwo in Angola nochmals Ameisenspray gekauft. Ihr erinnert euch an unser Problem… In Kombination von Gel und Spray ist es uns endlich gelungen die Ameisen auf ein paar ganz wenige, selten erscheinende Ameisen, zu reduzieren! Yeahhh, Yipppie, endlich!
Die Vorfreude, große Tiere zu sehen, kann auch nicht von der Tatsache getrübt werden, dass wir etwas länger als nötig für die Ausreise aus Angola benötigen. Die nette Dame sucht vergeblich unsere Visa im Pass. Erst als ihr Vorgesetzter dazu gerufen wird glaubt sie uns, dass wir als Europäer keine Visa mehr benötigen und es deshalb nur noch einen Einreisestempel gibt.
Die Einreise nach Namibia stellt sich etwas schwieriger dar… Es gibt 2 Schalter, einen mittelmäßigen Besucherandrang, einen Beamten der ziemlich gereizt und einen Beamten der nicht rechnen kann. Es wird bestimmt dafür gesorgt, dass wir alle in einer Reihe stehen. Immer nur eine Person darf an den jeweiligen Schalter vortreten. Durch Glas geschützt, kann man nicht verstehen was der eine Beamte dahinter fragt. Will man seinem Partner zu Hilfe eilen, wird man sehr rüde zurück an seinen Platz verwiesen. Der Andere drückt seinen Stempel in den Pass, fertig. Allerdings gibt es danach Diskussionen, da er nur 2 statt 3 Monate Aufenthalt genehmigt hat. Nachdem wir ihm auf dem Handykalender vorrechnen, dass er sich getäuscht hat, streicht er das Datum durch und das Neue daneben… Soviel zu Kreativität im Reisepass!
Das erste Mal seit langem wird unser Lkw kontrolliert und dann dürfen wir endlich nach Namibia einreisen.
Achtung! Linksverkehr und Licht an.
Die ersten Kilometer sind anstrengend. Wir haben viel gelesen und gehört, dass hier im Straßenverkehr viel Geld mit Touristen gemacht wird. Allgemeine Verkehrskontrollen, Geschwindigkeitskontrollen… Es gibt Geschwindigkeitsbeschränkungen von 80 zu 60, teilweise auf 40 km/h, doch keine Schilder die das wieder aufheben… Man merkt erst, dass man hätte schneller fahren können, als das nächste Beschränkungsschild kommt.
Schnell ist der Fahrer genervt, die Beifahrerin ebenfalls. Als dann noch Hunger dazu kommt halten wir an einem „Fast Food“ Restaurant an. Wir haben noch nicht geparkt, als wir schon von „Himba – Kindern“ angeschnorrt werden. Sie wollen Holzlöffel verkaufen, betteln uns aber auch gleich um 10 namibische Dollar (ca 0,52€) an. Wenigstens haben sie genaue Vorstellungen von der Summe!
Wir treffen uns am Abend wieder mit Team Pedro und starten am Morgen früh zum Etosha Nationalpark.
Im Sonnenaufgang sehen wir noch vor dem Park unsere ersten Gnus und einen Schakal.
Ein guter Start!
Die Piste ist nicht zu schlecht und unser erstes „großes Tier“ ist eine Giraffe. Was sind wir aufgeregt…
Weiter geht die Fahrt. Wir bekommen Oryx und Gnus zu sehen
und machen an einem Wasserloch Pause. Aussteigen ist verboten!
Da ist es schon praktisch mit einem „Wohnmobil“ im Park unterwegs zu sein.
Wir können bequem in den Wohnbereich wechseln, Kaffee kochen und die Szenerie auf uns wirken lassen.
Gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg. Wir müssen noch zum Hauptgebäude, unseren Eintritt bezahlen.
Vor Ort werden wir auf unseren Lkw angesprochen. Ein Pärchen hat unterwegs Probleme mit dem Fahrzeug und haben darum gebeten, wenn sie den Lkw sehen, uns doch bitte Bescheid zu geben.
Wir machen uns also auf den Weg zu Team Pedro. Sie haben Probleme mit der Lenkung, können aber selbstständig zum Hauptgebäude fahren.
Hier nehmen wir uns des Problems an…
und stellen dabei fest, dass wir uns den Reifen aufgeschlitzt haben.
Bis zu unserem Camp im Park können wir allerdings noch fahren.
Wieder machen wir uns auf den Weg,
immer mit dem Blick auf die Uhr. Man muss rechtzeitig im Camp ankommen, da die Tore zu bestimmten Uhrzeiten geschlossen werden. Später darf man sich ohne bezahlte Genehmigung nicht mehr draußen aufhalten.
Und dann sehen wir eine „Katze“ gemütlich über den Weg schlendern… leider sind wir noch zu weit weg und als wir nah genug ran kommen, sehen wir sie nur noch im Gebüsch verschwinden. Der weibliche Teil des Teams war zu aufgeregt, plötzlich war die Bedienung von Handy und großer Kamera nicht mehr selbstverständlich und weg war sie… Kein Bild! Aber sie war definitiv „gepunktet“, also ein Gepard oder Leopard.
Wir drehen noch eine Rund, die Hauptpiste wird schlechter, Wellblech verhindert ein schnelleres Vorankommen. Wir sichten ein Nashorn in einiger Entfernung und müssen natürlich Fotos machen, auch wenn es eigentlich viel zu weit weg ist.
Die Zeit drängt, aber die Blase des weiblichen Teils des Teams drückt.
„Ich muss jetzt, halt an!“ Wir halten. „Dann fotografiere ich in der Zwischenzeit den Elefant.“
Das gibt es doch gar nicht… hätte ich nicht auf Toilette gemusst, hätten wir den ersten Elefant, dicht am Weg aber im Gebüsch, wahrscheinlich übersehen. Was für Zufälle gibt es doch…
Am Camp angekommen wechseln wir den Reifen
und müssen uns erst wieder daran gewöhnen, dass ganz viele Touristen hier sind und ganz viele davon deutsch sprechen und vor allem verstehen…
Wir besuchen noch das campeigene Wasserloch und können Nashörner sehen.
Was für ein Tag…
Früh am Morgen klingelt der Wecker, wir wollen mit Toröffnung raus in den Park… Wie viele andere Fahrzeuge auch. Es bildet sich eine Schlange vor dem Tor und als es endlich auf geht, hat es den Eindruck als ob ein Startschuss gefallen wäre.
Um 08:07 Uhr sichten wir ein Nashorn, jaaaa ein guter Start!
Das nächste Wasserloch soll angeblich viele Tiere anlocken… Nichts!
Eine Hyäne kommt noch vorbei…, dann fahren wir weiter.
Egal wo wir lang fahren, es sind so gut wie keine Tiere zu sehen. Einen lustigen Vogel bekommen wir zu Gesicht
und ein paar Strauße.
Es kommt Frust auf, wo sind die denn alle? Wir fahren zum „Olifantsbad Waterhole“, hier sollen angeblich viele Elefanten sein. Wieder nichts…
Der männliche Teil des Teams hat, ehrlich gesagt, die Schnauze voll. Früh aufstehen, schnelles Frühstück, Wellblech Piste und keine Tiere… Wir bleiben einfach stehen und warten ab.
Ein paar kleinere Tiere kommen vorbei, ein Warzenschwein…
Wir warten…
Nach ca 3 Stunden erscheint endlich der erste Elefant!
Dann geht es Schlag auf Schlag. Zum Schluss sind es rund 30 Elefanten.
Nach gefühlt hunderten von Fotos ziehen wir weiter.
Eigentlich Richtung Nord/West. Doch wieder sind keine Tiere in Sicht, die Wege hier sind so krass mit „Wellblech“ kaputt gefahren, dass es an die Substanz von Beule und die Nerven der Insassen geht. Der männliche Teil des Teams streikt. Wir müssen auch noch 100km zurück zum Camp, bei dem Tempo, welches wir hier nur fahren können, dauert das Stunden.
Frustriert drehen wir um.
Natürlich ist es nicht so, dass wir gar keine Tiere sehen. Doch hier im Park zählen eigentlich nur noch die wirklich großen Tiere. Antilopen, Zebras und Co gibt es ausreichend und abends, wenn man sich im Camp trifft, gilt nur die Frage: „Was habt ihr außer Löwenfutter noch gesehen?“
Schon am dritten Tag im Park freut man sich zwar noch Giraffen und Elefanten zu sehen, aber eigentlich ist man nur noch auf der Jagd nach den „Katzen“ oder den seltenen Tieren wie Nashorn…
Die Tiere sind wirklich teilweise sehr dicht.
Wir haben diesbezüglich kein Glück mehr. Trotzdem war der letzte Tag im Park nochmal ein schönes Erlebnis. So kosten wir die Zeit am letzten Wasserloch bis zum Schluss aus und übernachten zusammen mit Dominique und Lionel auf einem kleinen Rastplatz ganz in der Nähe.
Für Alle die noch mehr Tierbilder vertragen, der nächste Bericht besteht eigentlich nur aus Fotos aus dem Park… Und das sind bei Weitem nicht alle!