Wir verlassen das große Brandbergmassiv, um uns die Spitzkoppe anzuschauen. Im Kupferquelle Resort haben uns andere Reisende erzählt, dass es aussieht wie ein aufgeplatzter Berg, aus dem Edelsteine herausquellen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen beim weiblichen Teil des Teams.
Auf landestypischen Straßen geht es voran und aus der Ferne sehen wir schon unser Ziel.
Wir übernachten aber erst noch einmal an einem verlassenen Marmorsteinbruch
und erklimmen kurz vor Dunkelheit noch den kleinen Berg an dem wir stehen.
Wir kommen immer näher
und erreichen schließlich unseren Platz außerhalb der Umzäunung.
Der Zaun hinter uns grenzt ein Gebiet zu einer Lodge ein und weiter „um die Ecke“ wird der Bereich innerhalb der großen und kleinen Spitzkoppe vor nicht zahlenden Besuchern geschützt…
Hier kann man dann dafür bezahlen, dass es sich anfühlt wie „wild zu campieren“. Einzelne Stellplätze, mit nichts außer der „Wildnis“ um sich herum. Ok, wir lassen das mal so stehen. Wir haben 2-3 deutsche Pärchen getroffen, die sich für 2-3 Wochen hier einen voll ausgestatteten Geländewagen mit Dachzelt mieten und dann nur auf Campsites übernachten. Erstens, weil es der Vermieter so vorschlägt und zweitens, weil es sicherer ist.
Wir genießen trotzdem unseren Platz
und am nächsten Tag bekommen wir reichlich Besuch von Fahrzeugen der Rally „Rough & Tough“.
Ein Fahrzeug kommt vorbei, um Hallo zu sagen, einige Andere folgen den Spuren und fahren unfreiwillig an unserem Felsen vorbei…
Man beachte Christian auf dem Felsen…
Ein Team hat Probleme mit seinem Fahrzeug und hält unseren Platz für einen guten Reparaturstopp…
Die Stimmung ist gut, die Musik laut und die Teilnehmer nicht mehr wirklich nüchtern. Einer fragt uns auf Afrikaans, wo wir uns denn hier befinden? Ähhh, im Nirgendwo?
Er wolle sich abholen lassen und macht sich dann zu Fuß auf den Weg… leider in die falsche Richtung. Seine Kumpels lassen ihn laufen, wir können ihn von unserem Felsen noch eine Weile beobachten, bis er so klein ist, dass wir ihn nicht mehr erkennen können. Es wird dunkel, die Reparatur scheint abgeschlossen zu sein, der Ausreiser wird mit dem Pick up wieder eingefangen und ab geht die wilde Fahrt…
Ein Ausspruch von ihm bleibt bei uns hängen: Namibia is lekker, hä!
Ein Wort was wir von Iris und Mike kennen gelernt haben. Lekker bedeutet im niederländischen so viel wie schön, toll, gut…
Als wir zusammen unterwegs waren hieß es abends dann:
Gute Nacht! Bon nuit! Schlaf lekker!
Wir fahren einmal um die Spitzkoppe herum, entdecken ein verlassenes Windrad
und der weibliche Teil des Teams ist enttäuscht, da es nirgendwo wie aufgeplatzt aussieht, geschweige denn auch noch mit herausquellenden Edelsteinen… Was diese Dame für Pillen geschluckt hat, wüßte ich auch gern…
Wir nehmen eine Abkürzung über kleinere Wege
und erreichen schließlich das Erongo Gebirge.
Wir übernachten wieder auf einem schönen Platz, nahe eines Felsens. Die gibt es hier oft: schöne Plätze sowie Felsen…
Wir sitzen hier oben, genießen diese Weite und es wird behauptet, dass man sich hier wie im Film „König der Löwen“ fühlt…
Ein Stück weiter liegt die Ameib Farm, man spricht Deutsch. Wir checken auf der Campsite ein und erkunden dann „Bull‘s party“,
gigantische Felsen,
zum Teil nur noch auf einer kleinen Fläche stehend…
Leider stand die Sonne schon etwas tiefer und die Fläche lag schon im Schatten. Aber der männliche Teil des Teams war nicht davon zu überzeugen, ein zweites mal dorthin zu fahren…
Auf dem Rückweg werfen wir noch einen Blick auf den „Elefantenfelsen“.
Könnt ihr ihn erkennen, den Elefant?
Am nächsten Morgen machen wir uns auf eine kleine Wanderung. Wir wollen zur Phillipp‘s Cave mit ihren Felsmalereien.
Der Weg lässt sich schön laufen, zum Schluss kommen wir noch ins schwitzen, da es steil Berg hoch geht und man über Felsen klettern muss.
Für den Ausblick hat es sich gelohnt,
die Felsmalereien beeindrucken den weiblichen Teil des Teams jetzt nicht so (Kulturbanause eben…),
erst als der männliche Teil erläutert, dass sie ja noch so gut erhalten sind, obwohl sie schon mehrere tausend Jahre alt sind, stellt sich ein gewisser Respekt ein.
Wir machen die nette Bekanntschaft von Sylvia und André.
Am Abend grillen wir unser erstes Zebra Steak. Es war nicht abgehangen und dadurch leider etwas zäh…
Zurück auf der Straße, kommen wir an alten Lokomotiven und Waggons vorbei
und 1er Golfs sind hier auch noch unterwegs.
Dem weiblichen Teil des Teams fällt es immer noch schwer zu entspannen, wenn der Gegenverkehr auf der „falschen“ Seite entgegenkommt und dann auch noch Überbreite hat…
Frau fühlt sich dann so hilflos ausgeliefert, weil sie nicht selbst kontrollieren kann auszuweichen.
Und dann erreichen wir Swakopmund!
Wir gehen in einem großen Super SPAR einkaufen.
Nach 6 Monaten durch Afrika, völlige Reizüberflutung…
Der weibliche Teil des Teams steht vor den Regalen und weiß gar nicht, was sie kaufen soll. Es gibt alles, sogar Clausthaler
und Torte.
In einer Fleischerei gegenüber kaufen wir noch Springbock- und Kudu-Fleisch. Wir haben es zu unterschiedlichen Zeitpunkten später gegrillt und wir müssen sagen, es war alles lecker. Und es ist auch nichts Verwerfliches daran… Es ist so, als ob man in Deutschland Wildfleisch isst!
Am Abend treffen wir uns mit Alfred im Altstadt Restaurant,
es gab Cordon Bleu mit Pommes und Haxe mit Sauerkraut und Kartoffelpüree…
Wir erkunden Swakopmund zu Fuß
und fühlen uns irgendwie wie in einem Ostseebad in Deutschland.
In der Bücherei gibt es sogar deutsche Sensationsblätter, zu ca 4,36€ das Stück
und der männliche Teil des Teams hat zu guter Letzt einem Zebra den Hintern gestreichelt.
Nächstes Ziel: Walvis Bay
Raus aus der Stadt, fahren wir zwischen Meer und Sanddünen entlang.
Zu sehen gibt es den „Pink Lake“, ein rosa Salzsee.
Der Anblick ist echt krass und surreal…
Die Farbe entsteht durch eine perfekte Kombination aus Salz, Grünalgen und dem lokalen Klima.
Genutzt werden die Seen für die Salzgewinnung.
Während sich der weibliche Teil des Teams sich nicht satt sehen kann, stellen sich dem männlichen Teil die Nackenhaare auf, wenn er an die rostigen Folgen auf der Salzstraße denkt!
Wir machen ein Päuschen
und beobachten die tausenden von Flamingos…
Wie unterschiedlich sie aussehen
und was für eine intensiven Blick sie haben…
Zurück fahren wir auf der anderen Seite der Dünen entlang und können auch einen Blick auf Düne 7 werfen…
Für uns geht es jetzt wieder Richtung Norden…