Völlig unlogisch und basierend auf unserer Planlosigkeit am Anfang, fahren wir wieder Richtung Norden. Uns wurde von mehreren Personen, die wir hier kennen lernen durften, der Nord-Westen sehr ans Herz gelegt.
Deshalb fahren wir von Walvis Bay an Swakopmund vorbei und wieder die Skeleton Coast hoch.
Wir treffen wieder mit Team Pedro zusammen, halten diesmal am Schiffswrack der Zeila
und machen an einem Mini-Salzsee Pause.
Durch den Nationalpark durch,
übernachten wir wieder an dem Wasserloch, aber auch diesmal sehen wir keine Tiere. Dafür können wir schöne Sternenbilder machen, zumindest für Handyaufnahmen finden wir sie gelungen…
Wir starten am Morgen und da Team Pedro schneller unterwegs ist als wir, fahren sie voraus.
Wir sind noch keine 3 km gefahren, ohne große Anstrengung für den Motor, als die Motortemperatur schon 90°C anzeigt. Was das?
Wir stoppen und schauen unter die Motorhaube. Der männliche Teil des Teams stellt fest, dass ziemlich wenig Luftbewegung herrscht, trotz laufendem Kühlerlüfter. Die Kühlerlamellen sind mit Staub verstopft… Der weibliche Teil des Teams gibt daraufhin im Leerlauf Gas, während draußen Wasser vor den Kühler gespritzt wird. Durch das Ansaugen werden die Lamellen etwas gereinigt.
Wir setzen unsere Fahrt fort, doch der Motor wird immer wieder heiß. Wir machen uns schon Gedanken, wie wir Team Pedro erreichen können, da wir so nicht weit kommen werden.
Schließlich beschließen wir auf einer Anhöhe mit Picknickplatz zu halten, um den Kühler besser zu reinigen. Auf besagtem Platz stehen dann auf einmal Dominique und Lionel. Sie wollten ihren Müll im vorhandenen Mülleimer entsorgen und haben dann einen platten Reifen gehabt… Kaum zu glauben, dass ist nun schon der zweite große Zufall mit ihnen!
Wir reinigen den Kühler und fahren dann aber getrennt weiter, da die Zwei ihren Reifen gleich wieder flicken lassen wollen.
Und dann sichten wir unsere erste „freie“ Giraffe. Einfach so am Wegesrand, ohne Nationalpark oder Eintrittsgeld! Das ist für uns schon was Besonderes.
Am Abend übernachten wir wieder zusammen auf einem Picknickplatz. Lionel macht wie so oft ein Lagerfeuer und kümmert sich ums Essen. Auf einmal nehmen wir in einiger Entfernung eine Bewegung wahr. Es ist eine Hyäne die uns beäugt… Durch die Nähe des Tiers beunruhigt, hält Dominique dann auch im Dunkeln mit der Taschenlampe immer wieder Ausschau. Da tauchen die Augen wieder auf, gar nicht mehr so weit entfernt… Wir gehen schließlich in unsere Fahrzeuge, aber nicht ohne die Wildkamera aufzustellen. Tatsächlich hat sich die Hyäne nur kurze Zeit später bis an unsere Treppe heran getraut. Leider war aber auf der Kamera kein gutes Bild von ihr zu sehen…
Dann starten wir unsere Runde um Sesfontain.
Einige Künstler haben sich zusammen getan und solche Steinmännchen erschaffen. Wir werden noch einigen begegnen…
Autowracks gibt es hier auch
und dann kommt uns ein Paar auf Motorrädern entgegen, die wir von der Elfenbeinküste noch kennen. Nach einem kurzen Plausch geht es weiter
und wir können eine Gruppe Giraffen beobachten.
Noch ein Autowrack,
ein paar Paviane
und ein Steinmännchen weiter,
erreichen wir unseren Übernachtungsplatz.
Die Steinmännchen laden zu schönen Fotos ein.
An einem Wasserloch gibt es nur noch ganz wenig Wasser, aber gerade sind keine Tiere vor Ort.
Zahlreiche Wildpfade zeigen aber, dass es durchaus welche gibt und weit in der Ferne sehen wir auch noch 3 Oryx.
Es ist unglaublich wie weit man die Tiere noch sehen kann, einfach nur, weil es sonst nichts gibt!
Noch schnell die empfindlichen Flechten fotografiert, welche nur ganz langsam wachsen und deshalb in einigen Teilen Namibias durch Zäune geschützt werden.
Der weibliche Teil des Teams ist auf einmal der Meinung, eine tote Giraffe gesehen zu haben. Wir biegen von unserem Weg ab, um nachzuschauen. Die Giraffe entpuppt sich als tote, vertrocknete Kuh…, aber es gibt hier schöne Steine zu entdecken.
Durch Alfred und seine Kristalle angestachelt, fangen wir ein wenig zu suchen an und finden dann tatsächlich dieses Exemplar!
Lebende Giraffen bekommen wir dann auch noch mal zu sehen,
sowie einige „Häuser“ der hier ansässigen Bevölkerung
und am Übernachtungsplatz finden die Männer auf ihrer Erkundungstour tatsächlich Giraffenknochen…
Die sind riesig!
Da unsere Freunde Probleme mit dem Schubstück der Kardanwelle für den zuschaltbaren Allrad haben und zusätzlich jetzt auch noch ihr Kühler undicht ist, werden sie nochmals nach Windhoek zur Reparatur fahren.
Wir sichten eine Herde Zebras und halten an. Ein Pick up kommt vorbei und fragt, ob wir Hilfe benötigen. Nein Danke, alles ok bei uns!
Ein paar Kilometer weiter steht auf einmal der gleiche Pick up mit geöffneter Motorhaube am Straßenrand. Wir halten an und fragen , ob er Hilfe braucht!
Probleme an Fahrzeugen fixen den männlichen Teil des Teams immer an und so macht er sich auf die Suche nach der Ursache des Problems. Die Vorförderpumpe im Dieseltank ist der Übeltäter. Leider für uns hier vor Ort nicht reparierbar. Da wir hier mitten im Nirgendwo sind, ohne Handyempfang, bieten wir an ihn mitzunehmen. Er stellt sich uns, etwas verschämt, als Frans vor.
Frans arbeitet für das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus. Das nächste Büro ist ca 110km entfernt, ein Kollege aber wohl in unsere Richtung unterwegs. Da der Weg immer schlechter wird, schaffen wir gerade mal 60km in 2 Stunden.
Einige Strauße kreuzen unseren Weg…
aber trotzdem zieht sich die Strecke für unseren Gast. Er ist schließlich nicht zum Vergnügen hier wie wir. Doch er hat Glück und sein Kollege kommt uns früher als gedacht entgegen. Er wechselt das Gefährt und ist, glauben wir, froh wieder schneller unterwegs zu sein.
Wir sind vielleicht gerade mal 1-2 km wieder alleine unterwegs, als wir einen Platten haben…
Es ist schon 15:30 Uhr, wir brauchen ca 2 Stunden zum Flicken, der Treffpunkt ist noch 60km entfernt und keine Möglichkeit unseren belgischen Freunden Bescheid zu geben. Wir werden wohl im Dunkeln weiter fahren müssen…
Wir ziehen uns um, der weibliche Teil des Teams will noch das Handy vom Beifahrersitz holen und schaut durch Zufall noch mal durch die Gegend.
Fata Morgana, oder was?
Sie schaut ein zweites Mal hin… Tatsächlich, dort steht Team Pedro und füllt gerade Luft in ihre Reifen. Sie sind gerade fertig geworden. Das sandige Flussbett wurde ihnen zum Verhängnis und sie haben sich fest gefahren. 1 ½ Stunden haben sie gebuddelt und gehofft, dass wir gleich vorbei kommen und sie raus ziehen können. Letztendlich haben sie es selbst geschafft. Aber was für ein Wahnsinn. Es war ein Zeitfenster von wenigen Minuten und wir haben uns genau richtig getroffen!
Ich kann es immer noch nicht fassen!
Wir suchen uns gemeinsam einen Platz für die Nacht. Lionel hat einen Schädel samt Hörnern gefunden und trennt sie nun ab und dabei kommt eine relativ große Spinne aus dem Schädel gekrochen…
Neuer Tag, neues Glück… Team Pedro nach Windhoek, Team Beule Richtung Norden!
Doch irgendwie sind die Belgier vom Pech verfolgt… Wieder treffen wir auf sie, als sie am Wegesrand stehen und Fehlersuche betreiben. Sie haben ein elektrisches Problem!
Was für ein Fest für den männlichen Teil des Teams. Zusammen mit Lionel macht er sich an die Arbeit, sie finden das Problem und können es beheben.
Nach 2-3 Stunden können wir dann alle unseren Weg fortsetzen. Ein Wiedersehen ist für den Caprivi Strip geplant!