Bevor wir aufbrechen, um Sambia zu erkunden, macht der weibliche Teil des Teams noch Bilder von den „Skulpturen“ auf dem Platz. Kleine Kunstwerke aus Stahl und Kronkorken gefertigt…









und der männliche Teil des Teams „flickt“ unseren Riss im Reifen.


Wir lernen ein sehr sympathisches, liebenswürdiges Paar aus Südafrika kennen, Margaret und Marcus. Sie sind mit ihrem Fahrzeug gerade erst mehrere Wochen in Sambia unterwegs gewesen und geben uns nicht nur für dieses Land gute Tipps. Wir verlängern extra unseren Aufenthalt, weil wir eine so nette Zeit mit ihnen haben…
Elefantenbesuch im Camp ist hier übrigens nicht selten.


Schließlich brechen wir aber doch auf. Zuerst Richtung Lusaka, der Hauptstadt, um dann im Westen Richtung Norden zu fahren.
Überall sehen wir kleine oder etwas größere Brände. Teils werden abgeerntete Felder oder auch nur das Gras abgebrannt.


In einem Ort können wir die Beschilderung für die Lkw Umleitung nicht richtig deuten und kommen so von der Hauptroute ab.


Keine schlechte Alternative, so fahren wir durch Zuckerrohrfelder und Bananenplantagen.




Zurück auf der Hauptroute. Ohne Worte!
Es ist schon wieder spät, wir sind kurz vor Lusaka und so wollen wir die Nacht auf einem riesigen Areal mit Hotel, eigenem See und Campingplatz verbringen. Wir fahren auf das Gelände und es herrscht Baustelle, jede Menge Platz. An der Rezeption angekommen wird uns mitgeteilt, dass sie ausgebucht sind. „Was? Ach neeeee… Und nun? Es wird schon dunkel…“ Der nette Rezeptionist empfiehlt uns ein anderes Camp noch ein paar Kilometer weiter. Selbstverständlich kennt der weibliche Teil des Teams die Alternative durch die iOverlander App, doch die ist wesentlich teurer als dieses Camp hier… Also verlegt sie sich aufs Bitten. „Wir brauchen nichts, wir haben alles im Lkw, wir brauchen nur einen kleinen Platz zum Stehen. Gern auch in der Baustelle vorne, ganz am Rand… Es wird doch schon dunkel und das andere Camp ist so teuer… und sie sind soooo nett!“ Er telefoniert kurz und dann dürfen wir bleiben! Wir zahlen und fahren zurück zum Eingang, von dort werden wir zu der Campsite geführt. Was uns hier allerdings erwartet erstaunt uns! Hier steht niemand, der Platz ist komplett leer. Allerdings sieht man auch, dass auch hier noch einige Bauarbeiten stattfinden… Aber das hätte man ja auch sagen können: Geschlossen wegen Bauarbeiten, statt ausgebucht! Uns soll es egal sein, wir verbringen eine ruhige Nacht und stürzen uns am nächsten Tag in den Verkehr von Lusaka.
Die Schiebekarren haben es dem männlichen Teil des Teams besonders angetan…




Und schnell wieder raus aus dem Getümmel…


Die Hauptverbindungsstraße von Süd nach Nord ist zwar asphaltiert, aber trotzdem ein Abenteuer. Hat sich Beule erstmal „eingefädelt“, kommt er so schnell nicht mehr aus der Spur…


Die Pkws fahren schon versetzt, weil sie teilweise in der Mitte sonst aufsetzen.
Es herrscht aber auch ein großes Verkehrsaufkommen, hauptsächlich sind Lkws unterwegs. Wenn dann Spurrillen, die vielen Lkws, die Enge und zu hohe Geschwindigkeit zusammen kommen, kommt es leider auch zu häufigen Unfällen.




Und auch nach längerer Zeit jetzt schon im Linksverkehr unterwegs, ist es immer noch unangenehm, wenn man eigentlich Beifahrer ist und die Lkws trotzdem bei dir am Spiegel vorbei schießen…
Anstrengend ist es auch, wenn man dem Fahrer immer sagen muss, wann von vorne frei ist, da er es ja nicht sehen kann…
Hinter Lusaka gibt es nicht nur die tollen Spurrillen, sonder auch wieder Schlaglöcher auf der Straße.
Wir sind gerade durch Kabwe gefahren und haben beschlossen, dass wir uns ein Stück weiter einen Übernachtungsplatz suchen wollen, als der Signalton unseres Reifendrucksystems Alarm schlägt. Links neben der Straße befindet sich noch ein Weg und so können wir wenigstens bequem stehen, um den platten Reifen zu flicken. Das einzige Problem, es fängt schon an zu dämmern als wir fertig sind und hier am Stadtrand wollen wir nicht frei stehen. Doch auch dieses Problem ist schnell gelöst. Aus einer umzäunten Wohnanlage kommt ein Auto gefahren und hält bei uns an, um zu fragen ob alles ok ist. Der Fahrer ist in Uniform mit den verschiedensten Abzeichen gekleidet und so erklärt ihm der weibliche Teil des Teams die Situation. „Kein Problem. 100 Meter zurück befindet sich eine Polizeistation, dort könnt ihr die Nacht sicher verbringen. Ich gebe ihnen schon Bescheid, dass ihr noch kommt.“
Wir werden dann auch herzlich von der Polizeichefin begrüßt und dürfen hier stehen… Ach ja, kostet 50 Kwacha (2€) die Nacht 🙂
Schließlich biegen wir von der Hauptverbindungsstraße ab und es wird deutlich ruhiger.


Hier kann man schön den Unterschied zwischen abgebrannt und nicht abgebrannt erkennen. Dort wo das Gras abgebrannt wurde kann frisches, grünes Gras nachwachsen…




Wir kommen trotz nicht allzu guter Straße zügig vorwärts.
Mittlerweile befinden wir uns schon ziemlich weit im Norden. Das liegt einfach daran, dass es nicht wirklich viel zu sehen gibt und die Bevölkerungsdichte an der Straße so hoch ist, dass wir kaum einen Platz zum Übernachten finden. Dafür sind die Leute aber super nett und freundlich!
Alte Sandgruben oder Steinbrüche werden so zu beliebten Stellplätzen für die Nacht für uns. Doch das kann auch schon mal zu Überraschungen führen. Wir haben eine schöne, ruhige Nacht hinter uns und hören früh am Morgen lediglich ein paar Stimmen, Ziegenhirten… Da unser Anlasser immer mal wieder ein paar Probleme macht, wollen wir den Tag hier verbringen und liegen etwas länger als normal noch im Bett.
Plötzlich klopft es recht laut und energisch an der Tür. Och Mensch, nö!
Der männliche Teil des Teams schaut aus dem Fenster: 6 Männer, davon 3 bewaffnet!
Wir ziehen uns schnell an und gehen raus. Es sind 2 Ziegenhirten und 4 Polizisten die nachschauen wollen, was wir hier machen. Was wir nämlich nicht bemerkt hatten, wir stehen ganz in der Nähe von einer Magnesium Mine.
Die 4 Polizisten sind für die Sicherheit dort eingeteilt und wollten sich überzeugen, dass wir nichts klauen wollen. Wir erläutern unser Dasein und Vorhaben, ein kurzes Telefonat und wir dürfen eine weitere Nacht hier verbringen.
Es ist schon Dunkel als es erneut an der Tür klopft, diesmal allerdings ganz leise und zaghaft… wer denn jetzt schon wieder?


Aber es sind nur Mulenga und Botha, zwei der Polizisten von heute Morgen. Sie sind auf Patrouille und wollten sehen, ob alles ok bei uns ist. Sie wurden zur Unterstützung in der Nähe hinzugezogen, dort soll es wohl einen Überfall gegeben haben. Wir kommen ins Gespräch, unterhalten uns sehr nett, trinken 2 Amarula zusammen, schauen uns Bilder ihrer Familien an und dürfen sogar Bilder mit ihnen machen. Aber ohne Mütze, ohne Polizeiweste und ohne Waffe! Es werden noch Handynummern ausgetauscht und dann verlassen sie uns wieder.
Auf der weiteren Fahrt können wir immer wieder sehen, wie hier Backsteine hergestellt werden.
Meist lehmige Erde wird an Ort und Stelle, wo es gebraucht wird oder wo es Wasser gibt, abgegraben,


in eine Form gestampft und anschließend in der Sonne getrocknet. Die getrockneten Steine werden gestapelt


und anschließend werden, je nach Größe des Stapels, unterschiedlich viele Feuer entzündet,


dadurch werden sie dann gebrannt und somit „haltbar“ gemacht… Wir haben unterschiedliche Qualitäten gesehe 🙂
Wenn die Straße dann mal repariert wird, werden die Straßenarbeiten hier von Hand erledigt…


Polizeikontrollen gibt es in Sambia auch, wenn auch bei weitem nicht so viele wie in Nigeria. An einem Kontrollpunkt startet eine Diskussion, ob wir die „Carbon-Tax“ bezahlt haben oder nicht. Wir stellen den Motor ab, um die Sache in Ruhe zu klären. Als wir den Polizisten endlich davon überzeugen konnten, dass wir alles gezahlt haben, springt Beule nicht mehr an… Der Anlasser will wieder mal nicht! Zum Glück sind wir in Afrika, hier bleibt jeder genau dort stehen, wo er eine Panne hat. So ist es auch bei uns kein Problem, dass es einige Minuten dauert, bis wir weiter fahren können.
Die Straße wird immer schlechter,
aber schließlich kommen wir an unserem Ziel, dem Ntumbachushi Wasserfall an. Doch als wir sehen, was hier für Preise aufgerufen werden, sind wir sprachlos… Der Versuch zu verhandeln scheitert. Wir sollen 15 US Dollar pro Person für die Besichtigung, 5 Dollar für Beule und zusätzlich noch mal 15 Dollar pro Nacht für Camping bezahlen.


Ab der Schranke muss gezahlt werden, beim Pfeil ist der Wasserfall…
Nur zum Vergleich: Für die weltbekannten Victoria Falls haben wir 20 Dollar Eintritt pro Person gezahlt.. Wer kennt die Ntumbachushi Falls?
Vielleicht haben wir ja überreagiert, aber wir sind einfach wieder gefahren. Wir sind doch nicht bekloppt, oder?